Alles begann eines schönen Tages im Jahr 1848 in einer kleinen kalifornischen Stadt namens Coloma, einige Dutzend Kilometer östlich von Sacramento. Der Unternehmer Johann August Sutter hatte soeben beschlossen, ein Sägewerk, die Sutter’s Mill, zu bauen. Die Arbeiten waren in vollem Gang, als einer der Mitarbeiter, James Marshall, beim Ausheben des trockenen Erdreichs auf die ersten Goldnuggets stiess! Eigentlich sollte man von einer Wiederentdeckung sprechen, denn viele der amerikanischen Indianer wussten von der Existenz der glänzenden Steine, ohne sich aber sonderlich dafür zu interessieren.
Allerdings verbreitete sich die Neuigkeit vor allem dank des Telegraphen in Windeseile und der Traum vom schnellen Reichtum lockte Zehntausende von Goldwäschern nach Kalifornien. Die ersten amerikanischen Goldsucher schreckten nicht davor zurück, den Kontinent von Osten nach Westen zu durchqueren und legten bis zu 3000 Kilometer zu Fuss, im Wagen oder auf Maultieren zurück, da es damals noch keine Eisenbahn gab. Mit der Ankunft der Schiffe voller Europäer wurde der Ansturm noch grösser. Johann August Sutter, der einer der reichsten Männer überhaupt hätte werden können, hatte zu dieser Zeit aber Pech. Er war nicht in der Lage, seine Rechte auf das Land geltend zu machen, das er gemäss eigenen Aussagen in Coloma und Umgebung besass. Er wurde enteignet und ging bankrott. Insgesamt trieb der Goldrausch mehr als 300’000 Glückssucher (Amerikaner und Ausländer) nach Kalifornien. Obwohl das Goldfieber nur etwa 8 Jahre, d. h. von 1848 bis 1856 dauerte, gibt es in den Vereinigten Staaten immer noch Goldreserven. Schätzungen zufolge wurden bislang weniger als 20 Prozent davon gefördert. Die verbliebenen Goldbestände sind jedoch schwierig abzubauen, da sie sehr tief unter der Erdoberfläche lagern.
ATCBG/EYS/ATC