Der Paktolos ist ein Fluss in Lydien (eine Region in Kleinasien, die heute zur Türkei gehört), der während der Antike bekannt war für seine Goldvorkommen. Im Französischen kennt man den Ausdruck „toucher le pactole“, was soviel heisst wie eine Goldgrube finden.
Wer hat nicht schon davon geträumt, alles, was er berührt, in Gold verwandeln zu können? Auch Midas, König von Phrygien, hatte diesen Wunsch, der, so die Legende, Ende des 8. Jh. v. Chr. lebte. Eines Tages gewährte der König einem Fremden, der betrunken durch die Strassen seiner Stadt irrte und von den Bewohnern beschimpft wurde, Schutz. Midas lud in grosszügigerweise in seinen Palast ein, wo er seinen Reichtum geniessen konnte. In Wirklichkeit aber war dieser Trunkenbold kein Geringerer als Silenus, der Pflegevater von Bacchus, dem Weingott. Dieser wollte sich bei Midas sofort erkenntlich zeigen dafür, dass er seinen Vater unter seine Fittiche genommen hat, und versprach ihm, seinen grössten Traum zu erfüllen. Midas vertraute aus Gier oder Dummheit dem Gott sofort seinen Wunsch an, nämlich alles, was er anfasste, sollte zu Gold werden. Und schwups, sah sich der gute König aus Phrygien von einem riesigen Goldschatz umgeben, aber bald drohte im der Hungertod. Denn Gold kann man nicht essen! Man sollte nicht auf Träume vertrauen, denn in der Wirklichkeit entsprechen sie oft nicht unseren Erwartungen… Midas entkam schliesslich dem Tod nur knapp dank einer List von Bacchus, der ihm befahl, sich die Hände im Paktolos zu waschen. Seit dieser Begebenheit fliesst in diesem Fluss Goldflitter…
ATCBG/EYS/ATC