Gold verkaufen? Jetzt wird’s teurer
Plötzliche Wende für Edelmetall-Fans: Wer dachte, sein Goldschatz sei eine sichere Rücklage, muss jetzt zweimal hinschauen. Der Staat hat klammheimlich die steuerliche Schraube angezogen – und das gleich doppelt.
🧾 Was sich konkret geändert hat
Die Steuer auf den Verkauf von Gold wurde von 10,5 % auf 11,5 % erhöht. Diese sogenannte Pauschalbesteuerung betrifft vor allem Privatpersonen, die beim Verkauf keine originale Rechnung mehr vorweisen können. Bedeutet: Wer ein paar Goldbarren im Safe liegen hat und spontan verkaufen möchte, muss tiefer in die Tasche greifen.
Beispiel: Verkaufen Sie ein Goldstück im Wert von 5.000 €, ohne Rechnung, zahlen Sie nun 575 € statt bisher 525 € an Steuern.
📉 Kapitalertragsteuer: Auch hier geht’s nach oben
Goldbesitzer, die ihre Käufe ordentlich dokumentiert haben – mit Datum und Kaufpreis –, bleiben von der Pauschalsteuer verschont. Doch auch sie sind nicht aus dem Schneider. Die Kapitalertragsteuer wurde ebenfalls angehoben, und zwar von 34,5 % auf 36,2 %.
- Mit Rechnung: 36,2 % auf den reinen Gewinn (Verkaufspreis minus Kaufpreis).
- Ohne Rechnung: 11,5 % auf den gesamten Wert des verkauften Goldes.
⏳ Langfristige Besitzer werden belohnt
Eine gute Nachricht gibt’s dennoch für alle, die ihr Gold lange halten: Ab dem dritten Jahr nach dem Erwerb reduziert sich die Steuerlast durch einen jährlichen Abschlag von 5 %. Dieser sogenannte „Veräußerungsabschlag“ führt dazu, dass Ihre Steuerlast nach 22 Jahren komplett entfällt.
Laut einer Studie des World Gold Council halten 42 % der privaten Goldbesitzer in Europa ihr Edelmetall länger als 10 Jahre – eine Strategie, die sich nun mehr denn je steuerlich auszahlt.
🔍 Ein kurzer Vergleich auf einen Blick
Situation | Steuersatz (alt) | Steuersatz (neu) |
---|---|---|
Verkauf ohne Rechnung | 10,5 % | 11,5 % |
Verkauf mit Gewinn (mit Rechnung) | 34,5 % | 36,2 % |
📌 Und jetzt? Strategien statt Panik
Wer Gold besitzt, sollte die neue Steuerlage nicht ignorieren. Dokumentation ist alles: Kaufbelege, Rechnungen und Erwerbsdaten können hunderte Euro sparen helfen. Wer noch keine Übersicht hat, sollte jetzt ein Verzeichnis anlegen. Und wer ohnehin langfristig denkt, darf sich über den Veräußerungsabschlag freuen – er macht Gold nach über zwei Jahrzehnten völlig steuerfrei.
Gold bleibt ein faszinierendes Investment – aber nur, wenn man die Regeln kennt und klug navigiert.
ATCBG/EYS/ATC