
Über Gold zu sprechen bedeutet oft, über Sicherheit, Tradition und einen sicheren Wert zu sprechen. Doch sobald es um Steuern geht, verliert das gelbe Metall schnell an Glanz – besonders in Frankreich. Anleger wissen es: Gold auf der anderen Seite des Juras zu kaufen oder zu verkaufen, ist alles andere als ein goldener Spaziergang. Nur wenige Kilometer weiter, in der Schweiz, spielt sich jedoch eine ganz andere steuerliche Melodie ab.
🇫🇷 In Frankreich: eine belastende Steuerpolitik
In Frankreich gleicht die Besteuerung von Gold einem echten bürokratischen Labyrinth. Die Kapitalgewinne können mit bis zu 36,2 % des Gewinns besteuert werden – ein beträchtlicher Anteil für alle, die auf eine solide Rendite hoffen. Und die berühmte Steuer auf Edelmetalle von 11,5 % sorgt für eine zusätzliche Komplexität.
Die Regeln unterscheiden sich je nach Art des Goldes:
- Anlagegold (Barren, börsennotierte Münzen): unterliegt einer pauschalen Steuer auf Kapitalgewinne, außer bei einer Haltedauer von über 22 Jahren (dann steuerfrei).
- Sammlergold: wird strenger besteuert, oft ohne die Möglichkeit, Verluste abzusetzen.
Dieses als abschreckend empfundene System veranlasst viele Käufer, sich nach günstigeren Alternativen umzusehen. Und man muss zugeben: Die europäische Konkurrenz glänzt steuerlich deutlich heller.
🇨🇭 In der Schweiz: Einfachheit ist Gesetz
Im Gegensatz dazu pflegt die Schweiz eine wesentlich entspanntere Beziehung zu Gold. Hier gilt: keine Steuer beim Kauf und keine Steuer beim Verkauf von Münzen und Barren. Ein wahres steuerliches Eldorado! Diese attraktive Regelung zieht nicht nur lokale Investoren an, sondern auch zahlreiche Franzosen, Italiener und Belgier, die von der Klarheit des Schweizer Systems überzeugt sind.
Allerdings ist nicht alles völlig steuerfrei. Gold wird weiterhin bei der Berechnung der Vermögenssteuer berücksichtigt, was je nach Wohnsitzgemeinde eine indirekte Belastung darstellen kann. Schweizer Goldbesitzer müssen ihre Bestände zwar dem Fiskus melden, doch der Aufwand bleibt weit geringer als in Paris oder Rom.
📊 Vergleich auf einen Blick
| Land | Kaufsteuer | Verkaufssteuer | Vermögenssteuer |
|---|---|---|---|
| Frankreich | Bis zu 11,5 % | Bis zu 36,2 % | Nein |
| Belgien | 0 % | 0 % | Nein |
| Schweiz | 0 % | 0 % | Ja (je nach Gemeinde) |
💡 Der kleine helvetische Vorteil
Schweizer Banken gehen noch einen Schritt weiter und bieten einen Service zur sicheren Lagerung von Goldbarren an. Gegen eine moderate Lagergebühr können ausländische Investoren ihr Gold sicher verwahren lassen – ohne die bürokratischen Hürden ihres Heimatlandes. Dieses pragmatische und zugleich attraktive Modell hat die Entstehung zahlreicher Goldhandelskontore in Genf, Zürich und Lausanne begünstigt.
✨ Goldene Zusammenfassung
Zwischen der steuerlichen Schwere Frankreichs und der Leichtigkeit der Schweiz ist klar: Gold glänzt nicht auf beiden Seiten der Grenze gleich. Während Frankreich seine Anleger weiterhin stark belastet, zieht die Schweiz Liebhaber des Edelmetalls mit Stabilität, Diskretion und einer deutlich milderen Steuerpolitik an. Kurz gesagt: ein kleines Paradies für alle, die ihr Gold vermehren wollen – ohne sich mit Papierkram zu belasten.