Die Schweizer Goldreserven werden von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) verwaltet. Im Juni 2017 besaß die Bank rund 1.040 Tonnen Gold, was etwa 7 % der gesamten Goldreserven des Landes entspricht. Dieses Gold wird in verschiedenen Tresoren im ganzen Land gelagert, wobei sich die größte Menge in Bern befindet. Es dient in erster Linie als Reserve und wird nicht für den Umlauf verwendet.
Gold als strategische Reserve
Mit einem geschätzten Wert von 247 Mrd. USD zählen die Goldreserven der Schweiz zu den größten der Welt. Diese hohe Bewertung zeigt die wirtschaftliche und strategische Bedeutung des Goldes für das Land.
Bereits seit dem 13. Jahrhundert lagert die Schweiz Gold. Seit dem Jahr 1907 ist die Schweizerische Nationalbank gesetzlich dazu verpflichtet, 20 % ihrer Aktiva in Gold zu halten. Der aktuelle Bestand beläuft sich auf etwa 1.040 Tonnen – ein bedeutender Teil der Vermögensstruktur der Bank.
Historische Entwicklung der Goldreserven
Die Geschichte der Goldreserven der Schweiz ist lang und ereignisreich. Einige zentrale Stationen:
- Ab dem 13. Jahrhundert: Beginn der Goldanhäufung, u. a. als Reaktion auf Währungskrisen in Europa.
- Frühes 16. Jahrhundert: Schweiz besitzt die größten Goldreserven Europas.
- Napoleonische Kriege: Die Schweiz profitiert, während andere Länder gezwungen sind, ihr Gold zur Kriegsfinanzierung zu verkaufen.
- 1848: Neue Verfassung macht Gold zum einzigen gesetzlichen Zahlungsmittel.
- Goldstandard eingeführt: 1 Gramm Gold = 4,50 Franken.
- 1931: Aufhebung des Goldstandards während der Großen Depression.
Goldbindung und Wechselkursregime
Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte Gold weiterhin eine Schlüsselrolle:
Zeitraum | Maßnahme / System | Wechselkurs |
Nach 1945 | Goldbindung des Schweizer Franken | 35 Franken pro Unze Gold |
1944–1971 | Bretton-Woods-System | Bindung an den US-Dollar |
1971 | Zusammenbruch des Systems („Nixon-Schocks“) | Beginn eines flexiblen Wechselkursregimes |
Als Reaktion stellte die SNB den Verkauf von Gold ein und begann stattdessen, weitere Reserven aufzubauen. Diese Strategie wurde besonders in den 1980er- und 1990er-Jahren verfolgt, als die geopolitische Unsicherheit weltweit zunahm.
Aktuelle Position der SNB
Die Schweizerische Nationalbank erreichte das heutige Niveau der Goldreserven um das Jahr 2000. Trotz zwischenzeitlicher Kursschwankungen bleibt Gold ein zentraler Bestandteil der Reserven. Die SNB hat wiederholt betont, auch künftig 20 % ihrer Vermögenswerte in Gold halten zu wollen.
Bleibender Wert im Wandel der Zeit
Die Goldreserven der Schweiz sind nicht nur ein Symbol wirtschaftlicher Stärke, sondern auch Ausdruck historischer Weitsicht. Von mittelalterlichen Krisenzeiten über globale Kriege bis hin zu modernen Währungssystemen – Gold hat stets seine Bedeutung behalten. Es fungiert als stabilisierendes Element im nationalen Vermögensportfolio und bleibt für die Schweiz ein unverzichtbares Sicherheitsinstrument.