Gold, das Lieblingsmetall der Juweliere, kann auf vielfältigste Weise verarbeitet werden. Einige sind sehr sachkundig und sorgfältig, was sich insbesondere beim Weben von Gold zeigt. Mit Techniken aus der Renaissance, die die Goldschmiede der renommiertesten Schmuckhäuser anwenden, wird das Gold gewoben, aufgebrochen, gestrickt und graviert, so dass die Schmuckstücke eine ganz besondere, stoffähnliche Geschmeidigkeit erhalten. Auf diese Weise können unterschiedliche „Materialen“ hergestellt werden, so reisförmige Goldperlen, Wabenmuster, gewobene Goldbänder usw. Diese vielfältigen Strukturen verleihen dem König der Metalle eine Geschmeidigkeit, die man beim Betrachten eines Goldbarrens nie ahnen würde.
Das Design des Goldgewebes wandelt sich mit den Modetendenzen. Während des Second Empire in Frankreich wurden die Stoffstrukturen komplexer. In dieser Zeit entstand das Panzerarmband mit den kleinen Kettengliedern.
Heute ist die Nachfrage nach gewobenem Goldschmuck vor allem aufgrund des stark steigenden Goldpreises kleiner. Die grossen Juwelierhäuser verteidigen aber ihr Kunsthandwerk, das sich nicht mit Geld aufwiegen lässt und ihr Stolz ist, vehement. Techniken wie die Herstellung der Wabenmuster werden vollständig von Hand ausgeführt und umfassen das Zeichnen auf das Goldblatt, das Bohren von Löchern und das Schneiden der Aussparungen. Aber Achtung: Wenn dabei der Goldfaden zerstört wird, geht es zurück auf Feld eins und die Arbeit beginnt von vorne! Oft haben die renommierten Juweliere ein eigenes Atelier, wo sie den Nachwuchs in die Geheiminsse des Goldkunstgewerbes einführen und ihnen die streng gehüteten Geheimnisse des Hauses weitergeben.
ATCBG/EYS/ATC